Petition zur Aufhebung des Verbots von Rundstreckenrennen

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Petitions-Initiator Walter Wobmann mit seinem Motorrad im Bundenhaus Bern  

Petitions-Initiator Walter Wobmann mit seinem Motorrad im Bundenhaus Bern

Nationalrat Ulrich Giezendanner hat es schon zweimal versucht. Zweimal ist er am linken Ständerat gescheitert. Nun versucht es Nationalrat Walter Wobmann. Mit einer Petition. Am Montag vor der Auto-Salon Genf-Eröffnung wurde sie von Schweizer Motorsportlern dem Bundeshaus übergeben.

Jetzt hoffen wir endlich auf Einsicht aus Bern. Es geht ja nicht ums Durchführen von Formel 1-Rennen. Es geht um die Aufhebung eines unsinnigen Verbotes aus dem Jahre 1955, das verhindert, dass in der Schweiz eine Infrastruktur für Motorsport-Aktivitäten, für sinnvolle Fahrausbildung und für viele legitime Freizeitaktivitäten im mobilen Bereich geschaffen werden kann. Walter Wobmann, Nationalrat, Präsident des Verbandes FMS Féderation Motocycliste Suisse und selbst begeisterter Motorradfahrer hat mit die erfolgreich durchgeführte Pedition nun mit international erfolgreichen Schweizer Motorsportler in Bern übergeben. Zusammen mit untenstehendem Brief ans Bundesrat und Parlament.

An Bundesrat und Parlament

Sehr geehrte Damen und Herren, in der Beilage überreichen wir Ihnen 71’400 Unterschriften zur Aufhebung des Rundstreckenrennverbotes. Darin werden der Bundesrat und das Parlament gebeten, das Verbot von öffentlichen Rundstreckenrennen mit Motorfahrzeugen in Art. 52 des Strassenverkehrsgesetzes (SVG) aufzuheben.

Alljährlich legen Schweizer Motorsportler für Trainings- und Rennzwecke tausende Kilometer zurück, weil die Schweiz keine eigene Rundstrecke besitzt. Aber auch Kurse zur Förderung der Fahrzeugbeherrschung oder Testfahrten mit speziellen Auto- bzw. Motorradmodellen, welche sich nur auf einer vollwertigen Rennstrecke durchführen lassen, müssen im umliegenden Ausland durchgeführt werden.

Dies ist sowohl volkswirtschaftlich als auch ökologisch ein Unsinn. Aber solange das längst obsolete Verbot von Rundstreckenrennen noch im Schweizer Strassenverkehrsgesetz verankert ist, wird sich an dieser Situation nichts ändern.

Diese Diskriminierung der Motorsportler ist längst nicht mehr haltbar, denn seit dem Erlass dieses Verbots im Jahre 1955 haben sich die Voraussetzungen gründlich verändert. Dank ausgesprochen strengen Sicherheitsvorschriften der internationalen Sportbehörden FIA und FIM sind Zuschauer auf modernen Rundstrecken keinen Gefahren mehr ausgesetzt, und auch der Schutz der Piloten wird heute extrem gross geschrieben.

Befindet sich die Strecke an einem geeigneten Ort, bleiben die Lärmemissionen ebenfalls in einem vertretbaren Rahmen, denn Schalldämpfer sind im Motorsport längst kein Fremdwort mehr.

Derartige Strecken könnten jedoch in der Schweiz bei weitem nicht nur für Rennen und Trainings genutzt werden. Vielmehr eignen sie sich auch für Kurse zur Hebung der Verkehrssicherheit, spielen sich doch gewisse Situationen des täglichen Motor-

fahrzeugverkehrs bei Geschwindigkeiten ab, die nur auf einer entsprechend ausge- statteten Piste gefahrlos erreicht werden können.

In unserem Land befinden sich zudem zahlreiche Autozulieferbetriebe, die für ihre Erprobungen ebenfalls oft auf Anlagen im Ausland ausweichen müssen, und schliesslich besitzt die Schweiz auf dem Gebiet der Alternativantriebe eine ausgesprochen aktive Industrie, deren Produkte längst höhere Geschwindigkeiten erreichen und die ebenfalls auf geeignete Testgelände angewiesen sind.

Die Übergabe der Petition zur Abschaffung des Rundstreckenverbots mit viel Schweizer Rennsport-Prominenz
Die Übergabe der Petition zur Abschaffung des Rundstreckenverbots mit viel Schweizer Rennsport-Prominenz: Walter Wobmann (l.), Luigi Taveri, Dominique Aegerter, Tom Lüthi, Jacques Cornu, Fabio Leimer, Fredy Barth, Neel Jani, Nico Müller und DTM-Pilotin Rahel Frey

Das bestehende Verbot kommt auch einer Diskriminierung einer ganzen Sportart gleich und ist weltweit einmalig. Die Schweiz hat immer wieder hervorragende Spitzensportler im Motorsport, so z.B. aktuell in der Person von Tom Lüthi.

Aus dieser Aufzählung wird ersichtlich, dass eine Rundstrecke in der Schweiz ohne weiteres rentabel betrieben werden und einer Region überdies einen erheblichen wirtschaftlichen Nutzen bringen könnte.

Von Formel-1-GPs und vergleichbaren Rennen ist hier keineswegs die Rede, denn für solche internationalen Grossanlässe sind die Voraussetzungen in unserem dicht besiedelten Land kaum gegeben und sie würden auch jeden finanziellen Rahmen sprengen. Auch ohne prestigeträchtige Aufhänger bekunden Investoren schon lange Interesse, sich am Bau einer oder mehrerer Pisten zu beteiligen. Doch ohne die Aufhebung des Rundstreckenverbots macht der Betrieb derartiger Anlagen wenig Sinn. Wir bitten Sie daher, dieses völlig unnötige Verbot endlich aufzuheben.

Mit freundlichen Grüssen

Fédération Motocycliste Suisse (FMS) Zürcherstrasse 305, 8500 Frauenfeld, Zentralpräsident Walter Wobmann

Auto Sport Schweiz (ASS) Könizstrasse 161, 3097 Liebefeld, Präsident Paul Gutjahr

 

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