Turbulenter WTCC-Saisonstart für Barth und Menu
Fredy Barth erzielt im Seat Swiss Racing-Leon in beiden Qualifyings die neuntbeste Zeit
Im ersten Qualifying der neuen Saison zur Tourenwagen-WM WTCC gab es für die beiden Schweizer Fredy Barth im Team Seat Swiss Racing sowie Chevrolet-Werksfahrer Alain Menu viel Dramatik.
Während Fredy Barth sich als Gewinner des erstmals nach einem neuen Modus durchgeführten Qualifying fühlen darf, gehört Alain Menu zu den Verlierern. Die ersten Zehn des zwanzig Minuten dauernden Qualifying 1 sind wie im Vorjahr für das zehnminütige Qualifying 2 qualifiziert, bei dem schliesslich die Startaufstellung von 1 bis 10 für den ersten Rennlauf ausgefahren wird.
Neu ist, dass die Ränge 1 bis 10 des Q1 für die Startaufstellung von Rennlauf 2 zählen und zwar in umgekehrter Reihenfolge. Das hat den Vorteil, dass bei einem Zwischenfall im ersten Lauf für den betroffenen Fahrer nicht gleich das ganze Wochenende zerstört ist und dass sich nicht Piloten aus taktischen Gründen im ersten Lauf zurück fallen lassen können um eine bessere Startposition für Lauf 2 zu ergattern.
Diese Regelung spielte Seat Swiss Racing-Pilot Fredy Barth in die Hand. Schon in den freien Trainings war er stets um Rang 10. In Rollout am Freitag belegte er gar den vierten Platz. Dies, obwohl man den Seat TDI mit den noch alten Diesel-Triebwerken gegenüber den mit neuen 1,6-Liter-Turbo motorisierten Konkurrenten keine allzu guten Chancen einräumte.
Im Qualifying zeigte Fredy Barth eine hervorragende Leistung, hielt in der Weltspitze problemlos mit und klassierte sich im Q1 schliesslich auf dem hervorragenden 9. Rang, der für das zweite Rennen Startplatz 2 bedeutet – er war nur gerade 0,30 Sekunden langsamer als der Trainingsschnellste Tiago Monteiro (Seat).
Alain Menu hatte mit dem Chevrolet in Q1 ein Problem.
Pech hatte Alain Menu: Nach langer Standzeit an den Boxen wegen eines teechnischen Problems gelang es ihm nicht mehr ins Feld der Top 10 zu fahren, er verpasste die Marke um acht Hundertstel, was für beide Rennen Startplatz 11 bedeutet.
Im Q2 konnte auch Fredy Barth nicht mehr zulegen. Bei einsetzendem Nieselregen und ohne neue Reifen konnte er sich nach Rang 8 in der ersten Zeitrunde nicht mehr verbessern, musste in der zweiten einen Notausgang in Anspruch nehmen und fiel fürs erste Rennen auf Startplatz 9 zurück.
Dann eine Stunde später die Schocknachricht aus Brasilien: Auf Grund der Verletzung einer Parc Fermé-Bestimmung muss Fredy Barth beide Rennen vom letzten Startplatz aus in Angriff nehmen. Laut der WTCC-Organisation hat Fredy Barth zweimal die optische Aufforderung ignorierte, beim Boxeneingang in die Technikbox zur Gewichtskontrolle einzubiegen. Nutzniesser ist ausgerechnet Alain Menu, der das zweite Rennen somit aus der Pole-position in Angriff nehmen kann.
