Starke Schweizer beim Moto2-GP in Estoril (P)

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Tolle Schweizer Bilanz beim Grand Prix Portugal der Moto2. Dies, obwohl der vom zweiten Startplatz startende Tom Lüthi in Führung liegend stürzte. Dominique Aegerter und Randy Krummenacher sprangen in die Bresche und wurden Vierter und Siebter.

Mit Rang vier bei der Moto2-WM in Estoril erzielte Dominique Aegerter das beste Resultat seiner Karriere.
Mit Rang vier bei der Moto2-WM in Estoril erzielte Dominique Aegerter das beste Resultat seiner Karriere.


Für den 20-jährigen Oberaargauer Dominique Aegerter ist der vierte Rang beim Moto2-Grand Prix von Portugal in Estoril das wohl bedeutendste Resultat seiner Karriere. Schon im Training war er gut drauf und schaffte mit Rang 5 den Sprung in die zweite Startreihe, obwohl er in dieser schnellen Runde einen Rutscher hatte. Es hätte sogar noch besser kommen können. In seiner letzten Qualirunde erzielte er zwei Sektorenbestzeiten ehe er in Sektor drei stürzte.

Im Rennen hielt er sich geschickt aus allen Zweikämpfen heraus und dosierte das Risiko auf der schwierig zu fahrenden, teilweise feuchten Rennstrecke. Diese Fahrweise erwies sich als absolut richtig, am Ende erreichte Aegi den sensationellen vierten Rang.

Randy Krummenacher eroberte in Estoril als Siebter für das Team Grand Prix Racing Switzerland die ersten WM-Punkte.
Randy Krummenacher eroberte in Estoril als Siebter für das Team Grand Prix Racing Switzerland die ersten WM-Punkte.

Auch für den Zürcher Oberländer Randy Krummenacher, Fahrer im Team Grand Prix Racing Switzerland, wurde ausgiebig gefeiert. Schon nach dem Training kommunizierte Teamchef Marco Rodrigo mit Genugtuung einen erfreulichen Aufwärtstrend. Nach dem Rennen war die Freude überschwänglich. Krummi brillierte im Rennen mit einer starken Leistung und erzielte im dritten Grand Prix für das noch junge Projekt aus der Schweiz mit dem siebten Platz gleichzeitig auch erstmals den Sprung in die Top-Zehn.

Nach den schwierigen Auftaktrennen in Katar und Jerez hat sich die konsequente Umstellung des Fahrstils bezahlt gemacht. Dem Kalex-Moto2-Pilot gelang ein Blitzstart von Position 25. Die erste Runde beendete er als Neunter. Mit zunehmendem Rennverlauf kam der 21-Jährige immer besser in Fahrt und verbesserte dabei kontinuierlich seine Rundenzeiten, ehe er im siebten Umlauf in 1:43.176 Minuten seine schnellste Rennrunde fuhr. Mit dieser Marke war er zwei Zehntel schneller als im Qualifying tags zuvor und nur 1,2 Sekunden langsamer als der Italiener Andrea Iannone, der in Runde 14 die absolut schnellste Rennrunde fuhr. Am Ende konnte das Grand Prix Team Switzerland um Teamchef und Gründer Marco A. Rodrigo einen ausgezeichneten siebten Platz und den ersten Punktgewinn feiern.

Überhaupt war in der Garage des Grand Prix Team Switzerland nach dem Portugal-Grand-Prix . Boxen-. und Markenkollege Stefan Bradl feierte in Estoril seinen zweiten Saisonsieg und führt nun auch die WM-Gesamtwertung an. Zweiter wurde Julian Simon, vor dem Japaner Yuki Takahashi.

Randy: «Ich freue mich riesig, es kam zum richtigen Zeitpunkt. Mein Ziel war es, einen Punkt zu holen. Aber nachdem mein Start gut war und ich in der ersten Runde schon viele Konkurrenten überholen konnte, habe ich bis zur Ziellinie alles gegeben.»

Marco A. Rodrigo: «Die Freude im Team nach der harten und konsequenten Arbeit ist berechtigt. Wir dürfen stolz sein. Vor allem gönne ich es Randy von Herzen. Er hat verbissen daran gearbeitet, seinen Weg nach vorne zu finden. Das ist ihm heute eindrucksvoll gelungen.»

Wer nicht wagt, gewinnt nicht

Pech für Tom Lüthi: In Führung liegend stürzte er schon in der vierten Runde.
Pech für Tom Lüthi: In Führung liegend stürzte er schon in der vierten Runde.

Thomas Lüthi wurde beim Grand Prix von Portugal vom Sturzpech ereilt. Der 24jährige Schweizer hatte seinem deutschen Rivalen Stefan Bradl bereits die Führung abgejagt, als er in der vierten Runde auf einer Bodenwelle die Kontrolle über seine Suter MMXI verlor und übers Vorderrad ins Aus rutschte. Doch trotz aller Enttäuschung über die entgangenen WM-Punkte herrschte im Team Interwetten Paddock Moto2 keine Spur von Niedergeschlagenheit: Lüthi war voll auf Angriff gefahren, hatte sich trotz der Streckenverhältnisse mit vielen feuchten Stellen rund um die 4,1 Kilometer lange Estoril-Piste nicht versteckt und statt dessen einmal mehr bewiesen, dass er zu den Ausnahmepiloten der Moto2-Kategorie gehört. «Wer nicht wagt, gewinnt auch nicht», waren sich Lüthi und seine Team-Mitglieder einig.

Lüthi: «Ich habe Bradl auf der Zielgeraden aus dem Windschatten angegriffen und auf der Bremse überholt. Bradl blieb dicht ran und versuchte zu kontern, ich habe aber kompromisslos gegen gehalten und blieb vorn. Ich war gut drauf und hatte große Siegchancen, denn ich war zu diesem Zeitpunkt der Schnellste und hätte es sicher gepackt, vorne wegzufahren. Dann ist mir auf einer Bodenwelle das Vorderrad eingeklappt.»

PDF Rennresultate MOTO2-GP Portugal 2011

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