ADAC Procar Serie: Attraktive Rennsportplattform für Rikli Motorsport

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Die in Deutschland ausgetragene ADAC Procar Meisterschaft erlebte schon einige Höhen und Tiefen. Einer hat ihr immer die Treue gehalten: der Schweizer Pilot Peter Rikli mit seinem idealistischen Rennteam Rikli Motorsport. 2011 fährt er mit seinem Honda Civic auf Podestkurs.

Mit dem neuen, selbst aufgebauten gehören Peter Rikli und das Team Rikli Motorsport zu den Protagonisten der ADAC Procar Serie.
Mit dem neuen, in Eigenregie aufgebauten Honda Civic gehören Peter Rikli und das Team Rikli Motorsport zu den Protagonisten der ADAC Procar Serie.

Das seit zwanzig Jahren bestehende, von Peter Riklis Bruder Erwin und lauter Mechanikern in Frondienst geleitete Team Rikli Motorsport, engagiert sich mit selbst aufgebauten Renntourenwagen von Honda schon seit Menschengedenken in der ADAC Procar Serie. Hier fand man eine attraktive Rennsportbühne auf hohem Niveau, die aber noch immer so bodenständig ist, dass auch eine semi-professionelle Truppe wie Rikli Motorsport mithalten und dabei spannenden Rennsport betreiben kann.

2011 sind im kleinen aber feinen Rennfeld der nach einem ählichen Reglement wie die WTCC fahrenden Division 1 gleich vier Schweizer mit von der Partie, drei davon fahren unter der Flagge von Rikli Motorsport. Speerspitze Peter Rikli, Mitinhaber einer Schreinerei in Wangen an der Aare, konnte diese Saison schon zwei Siege feiern und liegt vor dem letzten Drittel der Saison 2011 auf dem dritten Gesamtrang.

Riklis Teamkollege Christian Fischer fährt einen Honda Accord.
Riklis Teamkollege Christian Fischer fährt einen ebenfalls von Rikli Motorsport aufgebauten Honda Accord.

Peter Rikli: «Den Start in die zweite Saisonhälfte der ADAC Procar hatte ich mir leichter vorgestellt. 50 Kilo Platzierungsgewicht für den Sieg in Oschersleben im Juli und der Defektteufel machten mir zu schaffen. Ohne das zusätzliche Blei im Auto ginge der Civic wesentlich leichtfüssiger den Berg hoch.» Immerhin konnte der Eidgenosse beim Start verlorenen Boden wieder gut machen und den japanisch-schweizerischen Rennwagen hinter den im Gesamtklassement führenden BMW-Piloten Leidinger und Weimann als Dritter ins Ziel steuern.

Auch im zweiten Wertungslauf war Peter Rikli lange Zeit auf Rang drei unterwegs, ehe er zur Box kam. Rikli enttäuscht: «Das Problem mit der Temperatur, das uns schon im ersten Rennen zu schaffen gemacht hatte, war das kleinere Übel. Der Civic hätte es sicherlich gut über die Distanz geschafft. Mich hat ein 30 Rappen-Teil den Podiumsplatz gekostet». Ein Kabel war gebrochen.

Teamkollege Christian Fischer auf Honda Accord Euro R, kam an diesem Wochenende «mit einem blauen Auge» davon. Der Accord-Pilot startete vom sechsten Rang in das erste Rennen, kämpfte sich am Toyota Auris von Lorenz Frey und zur Rennhälfte auch an Michail Stepanov vorbei. Über die Ziellinie flog der Reinacher knapp hinter Teamkollege Rikli auf Rang vier.

Seine grössten Erfolge feierten Peter Rikli und sein Team Rikli Motorsport und Honda jedoch mit zwei Siegen am Sachsenring und in Oscherleben im Rahmen der WTCC.

Für diese Male stimmte alles. Peter Rikli schien das Maß der Dinge an diesem Wochenende am Sachsenring, als er schon in Training und Qualifying mit seinem Honda Civic Super 2000 eine Bestzeit nach der anderen in den Asphalt brannte und die Pole-position eroberte. «Das Auto läuft perfekt!», war der kurze Kommentar des glücklichen Rennpiloten.

Beim Indianapolisstart zum ersten Rennen fiel der rote Civic jedoch zurück. Weimann, Leidinger und Christian Fischer waren am Wangener vorbei, noch bevor das Feld die erste Kurve erreicht hatte. Beim Fight mit seinem Teamkollegen drehte sich Peter Rikli in einer der nächsten Kurven und musste viel verlorenen Boden gut machen. Bis ins Ziel fuhr er nach einem spannenden Duell mit Christian Fischer als Vierter über den Zielstrich.

Lorenz Frey will mit Einsätzen auf einem Toyota Auris in der Procar Serie Erfahrungen sammeln.
Lorenz Frey will mit Einsätzen auf einem Toyota Auris in der Procar Serie Erfahrungen sammeln.

Beim Start zum zweiten Wertungslauf münzte Peter Rikli den Trumpf der Pole-position zu seinen Gunsten um, fuhr der Konkurrenz auf und davon und liess sich beim vorzeitigen Rennabbruch wegen eines Wolkenbruchs als souveräner Sieger abwinken.

Mit einem weiteren souveränen Sieg in Oschersleben, einem zweiten Rang sowie zwei dritten Plätzen, nimmt Peter Rikli das dritte Drittel der Saison 2011 als Gesamtdritter mit Potenzial nach vorne in Angriff. Teamkollege Christian Fischer auf Honda Accord, Riklis Vorjahreswagen, belegt nach drei Podestplätzen den vierten Gesamtrang. Der junge Lorenz Frey, der mit einem Toyota Auris in der Procar-Meisterschaft möglichst viele Erfahrungen sammeln möchte, belegt nach sporadischen Einsätzen den sechsten Gesamtrang. Erst einen Procar-Einsatz bestritt der ebenfalls von Rikli Motorsport betreute Schweizer Michael Zemp mit einem Mercedes C200.

Infos: Petra Weddige, motorsport-concepts, Procar; Fotos: Procar

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