Renault präsentiert Alpine-Studie A110-50

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Mit der Studie Alpine A110-50 feiert Renault den 50. Geburtstag des Alpine A 110. Das Concept Car vereinigt typische Stilelemente der Automobillegende aus den 1960er und 1970er Jahren mit Merkmalen der neuen Renault Formen­sprache, wie etwa dem neuen Markengesicht. Auch die blaue Karosserielackierung ist dem historischen Vorbild nachempfunden.

Der in Monaco vorgestellte Alpine-Prototyp basiert auf dem Renault Megane Trophy.
Der in Monaco vorgestellte Alpine-Prototyp basiert auf dem Renault Megane Trophy.

 

An das historische Vorbild erinnern unter anderem die runden Zusatzscheinwerfer mit gelben LED-Leuchten in der Front und das stark gewölbte Heckfenster, das beim Renault A110-50 den Blick auf den Motor freigibt. Auch der markante Grat in der Mitte der Fronthaube ist der Berlinette «Tour de France» nachempfunden, wie der A 110 bei ihrem Marktdebüt 1962 getauft wurde. Dies gilt ebenfalls für die seitlichen Lufteinlässe. Sie sind eine Reminiszenz an die dekorativen Sicken in den Seitenpartien des Originals. Im Concept Car dient die rechte Öffnung der Kühlung des Getriebes und die linke der Kühlung des Motorraums.

Ein neuer Alpine könnte sowohl als Rennserie wie auch als Strassensportwagen lanciert werden.
Ein neuer Alpine könnte sowohl als Rennserie wie auch als Strassensportwagen lanciert werden.

Eine Verbeugung vor der flachen Flunder aus der Sportwagenschmiede von Jean Rédélé (1922-2007) stellt auch das Blau der Karosserielackierung dar. Der Farbton wurde eigens für die Renault-Studie komponiert und ähnelt dem klassischen Alpine-Blau. Die Karosserie ist komplett aus Kohlefaser gefertigt. Die Fronthaube ist vorne angeschlagen, während die Motorhaube nach hinten öffnet.

Von den Studien Dezir, Captur, R-Space und Frendzy übernimmt der Renault A110-50 das neue Markengesicht. Kennzeichen ist der prominent platzierte Renault-Rhombus. Damit das chromglänzende Markenzeichen noch plastischer hervortritt, ist es vor einer schwarzen, quer über die Frontpartie verlaufenden Blende platziert, die die Scheinwerfer miteinander verbindet und die Breite des Fahrzeugs betont.

Im vorwiegend schwarz gehaltenen Innenraum des Zweisitzers dominiert sachlich-sportliche Atmosphäre. Zu den Besonderheiten zählt das Lenkrad mit Farbdisplay. Auf ihm lässt sich eine Vielzahl von Informationen abrufen. Die Technik hierfür stammt aus der Rennserie Formel Renault 3.5. Der Fahrersitz mit dem Schriftzug „Renault Alpine A110-50“ ist mit Sabelt-Renngurten ausgestattet.

Bei der Studie zum 50. Geburtstag des Alpine A110 sind deutliche Designelemente von de legendären Berlinette erkennbar.
Bei der Studie zum 50. Geburtstag des Alpine A110 sind deutliche Designelemente von de legendären Berlinette erkennbar.

Der Renault Alpine A110-50 basiert auf dem Mégane Trophy mit Rohrrahmen-Chassis und Mittelmotor-Layout. Mit einem Leergewicht von lediglich 880 Kilogramm knüpft die Studie ebenfalls an den leichten A 110 an. Für den Einsatz im neuen Renault Concept Car wurde die Rahmenkonstruktion gezielt modifiziert und versteift. So erhielt der im Vergleich zum Mégane Trophy nochmals flachere Renault Alpine A110-50 unter anderem einen niedrigeren Überrollbügel und abgesenkte Aufnahmepunkte für den Motor. Im Chassis integrierte Pneumatikzylinder können das Fahrzeug bei Bedarf anheben. Auf diese Weise lassen sich Servicearbeiten an der Rennstrecke, wie etwa Reifenwechsel, schneller erledigen.

Der Renault Alpine A110-50 wird vom gleichen 3,5-Liter-V6-Mittelmotor angetrieben wie das Cupmodell Mégane Trophy. Das Aggregat mit Vierventiltechnik und vier oben liegenden Nockenwellen mobilisiert 400 PS. Dies entspricht einer spezifischen Leistung von 114 PS pro Liter Hubraum. Der Alpine A110-50 überträgt seine Kraft über ein halbautomatisches sequenzielles 6-Gang-Getriebe mit Schaltwippe am Lenkrad und 2-Scheiben-Kupplung an die Hinterräder. Der Saugmotor basiert auf einem Serientriebwerk der Renault-Nissan-Allianz. Frischluft bezieht das Aggregat über eine Ansaugöffnung, die in das Dach integriert ist.

Aerodynamische Elemente sind unter anderem ein Frontsplitter, der einen Teil der Luft unter das Fahrzeug lenkt, ein glatter Unterboden und ein Heckdiffusor, der die unter dem Fahrzeug entlang strömende Luft beschleunigt. Auf diese Weise entsteht ein Unterdruck, der für viel Bodenhaftung des Renault Alpine A110-50 sorgt, die durch den verstellbaren Heckflügel zusätzlich erhöht wird.

Ob Renault die Sportwagenmarke Alpine mit einem neuen Modell wird aufleben lassen, ist noch nicht entschieden. Es wäre zumindest sehr reizvoll.
Ob Renault die Sportwagenmarke Alpine mit einem neuen Modell wird aufleben lassen, ist noch nicht entschieden. Es wäre aber zumindest sehr reizvoll und böte auch Möglichkeiten im boomenden GT3-Sport.

Vom Mégane Trophy übernimmt der Renault Alpine A110-50 den Radstand von 2625 Millimetern. Die Spurweite ist auf 1680 Milli­meter vorne und 1690 Millimeter hinten verbreitert, wodurch sich das Einlenkverhalten in Kurven verbessert. Variable Stoßdämpfer bieten zahlreiche Möglichkeiten zur Fahrwerksabstimmung.

Die 21-Zoll-Räder mit Zentralverschluss ermöglichen den Einbau groß dimensionierter Bremsen: Vorne kommen innenbelüftete Bremsscheiben mit 356 Millimeter Durchmesser und 6-Kolben-Bremssätteln zum Einsatz. Hinten verzögern Scheiben­bremsen im 330-Millimeter-Format mit 4-Kolben-Sätteln.

Ob und wann ein neuer Alpine-Sportwagen gebaut wird, wurde noch nicht abschliessend kommuniziert. Immerhin wäre es möglich, wenn auch mit zivilerer Technik und wahrscheinlich nur als Kleinserie. Auch über mögliche Preise gibt es nur Spekulationen. Ein möglicher Produktionsort ist jedoch ausgemacht, es könnte Dieppe sein, dort wo schon früher Alpine-Sportwagen das Licht der Welt erblickten.

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