Fahrbericht Mitsubishi Outlander 2.2 DID Navigator – Auffällig unauffällig

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Mitsubishi setzt auf neues Design und eine neue Dual-Strategie mit Verbrennungsmotoren und Hybrid-Versionen. Als erste Modellreihe profitierte der Outlander vom Wandel.                 Von Stefan Lüscher

Der neue Mitsubishi Outlander ist auch abseits der Strasse im Element.

Der neue Mitsubishi Outlander ist auch abseits der Strasse im Element.

Nach eher ruhigen Zeiten ist bei Mitsubishi-Schweiz-Chef Bernd Hoch Aufbruchstimmung spürbar: «Mitsubishi steht im Wandel. Das betrifft nicht nur die völlig neue Designsprache. Wichtiger ist die Dual-Plattform-Strategie, die jede Modellreihe sowohl für Verbrennungsmotoren als auch Elektro- und Hybridantrieb tauglich macht. 2013 ist ein wichtiges Jahr für uns. Nebst dem Outlander und dem Outlander Plug-In Hybrid stehen der komplett neue Kleinwagen Space Star und das Facelift des SUV ASX mit neuem Turbodiesel und 6-Gang-Automaten auf dem Programm.»

Neue Designsprache, komfortables Interieur
Den Anfang machte dritte Generation des Outlander. Bei kaum veränderten Massen präsentierte sie sich in völlig unterschiedlichem Look. Das grimmige Jetfighter-Design ist passé. Statt brutal kommt der Neue sanft und elegant gerundet daher. Auch innen präsentiert er sich eleganter, hochwertiger und sogar geräumiger. Die Instrumente sind übersichtlich gegliedert, das hoch positionierte Display verfügt über eine moderne Grafik, neu für Mitsubishi ist eine 2-Zonen-Klimaautomatik.

Zum Vorgänger ist der neue Mitsubishi Outlander deutlich leichter und eleganter.

Zum Vorgänger ist der neue Mitsubishi Outlander deutlich leichter und eleganter.

Abgespeckt um bis zu 145 Kilo
Der geräumigere Innenraum erklärt sich über die allgemeine Schlankheitskur. Gegenüber dem Vorgängermodell hat der neue Outlander je nach Version bis 145 Kilo abgespeckt. Rund 100 Kilo gehen auf die Karosseriestruktur und die neu einteilige Hecktüre. Deutlich leichter und schlanker sind auch die asymmetrisch vorklappbaren Sitze der zweiten Sitzreihe, neu mit getrenntem Sitz- und Lehnenteil. Dadurch entsteht ein völlig flacher Laderaum, der mit 1,69 m 33 Zentimeter länger als beim Vorgängermodell ist. Die Topversion Navigator verfügt wie bisher über eine im Ladeboden versenkbare dritte Sitzreihe. So fasst der neue Outlander je nach Sitzbelegung 209 bis 1754 Liter Ladegut.

Verbrauchsssenkung um bis zu 19%
Weniger Gewicht, weniger Verbrauch: Beim Benziner mit dem überarbeiteten 2-Liter-Vierzylinder sank das Gewicht um 110 kg. Die Motorleistung wurde von 170 auf 150 PS reduziert. Der Normverbrauch beträgt neu 6,2 statt 8,9 l/100 km. Bei unserer ersten Testfahrt im Solothurnischen führen wir den durchzugsstarken und gut zum Outlander passenden 2.2 DID-Turbodiesel mit 150 PS und 380 Nm Drehmoment, die bereits bei 1750/min zur Verfügung stehen. Neu verfügt er statt über ein Doppelkupplungs-Getriebe über eine entsprechend leichtere 6-Gang-Wandlerautomatik. Sie harmoniert gut mit dem Turbodiesel, leistet sich beim losfahren mitunter aber eine Gedenksekunde. Der Verbrauch konnte von 7,2 auf 5,8 l/100 km um bis zu 19% gesenkt werden.

Auch im Interieur ist der neue Mitsubishi Outlander modern und aufgeräumt.

Auch im Interieur ist der neue Mitsubishi Outlander modern und aufgeräumt.

Allradantrieb mit drei Modi
Für den Allradantrieb stehen drei Modi zur Verfügung. Im Allradmodus «4WD Auto» wird die Antriebskraft in Abhängigkeit von Fahrweise und Traktion permanent und adaptiv bis maximal 50% zur Hinterachse geleitet. Im Modus «4WD Lock» leitet ein Lamellen-Sperrdifferenzial konstant 55% zur Hinterachse. Im Modus «4WD Eco» fährt der Outlander im Normalbetrieb mit Vorderradantrieb, während sich der Allradantrieb nur bei Traktionsverlust zuschaltet. Darüber hinaus verfügt der Outlander über eine Eco-Taste, die das Gaspedal-Mapping und die Klimaanlage beeinflusst.

Innovativer Plug-In Hybrid ab Herbst 2013
Noch sparsamer und deutlich innovativer ist der ab Herbst 2013 als Fünfplätzer erhältliche Outlander Plug-In Hybrid. Nebst einem 2-Liter-Benziner verfügt er vorne und hinten über einen Elektromotor mit je 60 kW Leistung. Seine an der Steckdose aufladbare 12 kWh-Batterie ermöglicht rund 50 km rein elektrisches fahren. Eine Spezialität für Hybrid-Fahrzeuge ist auch die Anhängelast von 1600 kg. Der Preis soll unter CHF 60’000.– liegen. Das von uns gefahrene Turbodiesel-Topmodell mit adaptivem Tempomat (bis 0 km/h), City-Notbremsassistent (bis 30 km/h) und (etwas nervig piepsendem) Spurhalteassistent kostet CHF 52’499.–, Basispreis CHF 34’999.­. Das mit Vorderradantrieb ausgerüstete Einstiegsmodell steht ab CHF 29’999.– beim Händler.

Die neue Designsprache des Mitsubishi Outlander soll Umweltfreundlichkeit signalisieren.

Die neue Designsprache des Mitsubishi Outlander soll Umweltfreundlichkeit signalisieren.

Steckbrief: Mitsubishi Outlander 2.2 DID Navigator
Modell
: Siebenplätziger SUV mit fünf Türen
Länge/Breite/Höhe: 4,66 m/1,80 m/1,68 m
Radstand: 2,67 m
Gewicht: 1630 kg, Anhängelast 2000 kg
Laderaum: 209 bis 1754 Liter
Motor: 2.2DiD, Vierzylinder-Turbodiesel, Leistung 150 PS/110 kW, 360 Nm bei 1750/min.
Antrieb: Allradantrieb, automatisches 6-Gang-Getriebe
Fahrleistungen: 0-100 km/h in 11,7 s (M6 10,2 s), Spitze 190 km/h (M6 200 km/h)
Verbrauch: Norm 5,8 l/100 km (M6 5,5 l/100 m)
Preis: CHF 52’499.–
Markteinführung: März 2013
Weitere Modelle:
Outlander 2.2 DID, 150 PS/380 Nm, 5-Plätzer, Basismodell, ab CHF 34’999.–
Outlander 2.0 Benziner, 150 PS, 2WD, 5 Plätzer, 5-Gang-Getriebe, ab CHF 29’999.–

   Plus
+  modernes, ansprechendes Design
+  grosszügiges Platzangebot
+  moderates Gewicht
+  komfortables Fahrverhalten

  Minus
–  leichte Anfahrschwäche
–  zu eifrig piepsender Spurhalteassistent

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