Chevrolet Trax: Die Schwester mit dem Sexappeal

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Die Schonfrist ist vorbei. Ab Mai startet Chevrolet mit dem Schwestermodell des Opel Mokka. Der Chevrolet Trax ist bulliger, cooler und erst noch günstiger.
Von Stefan Lüscher

Das Schwester-Fahrzeug des Opel Mokka, der Chevrolet Trax, ist minimal kürzer und insgesamt bulliger.

Das Schwester-Fahrzeug des Opel Mokka, der Chevrolet Trax, ist minimal kürzer und bulliger.

Optisch ist der Chevrolet Trax keine Überraschung. Das erstaunt nicht. Er wurde zwar parallel, aber doch gemeinsam mit dem einige Monate früher gestarteten Opel Mokka entwickelt. Die Entwicklungsabteilung in Rüsselsheim war für die Bodengruppe und den Antrieb zuständig, in Korea wurde das Gesamtfahrzeug entwickelt und das Design des Trax stammt mehrheitlich aus den USA. Produziert werden die beiden Kompakt-SUVs einträchtig und in friedlicher Koexistenz auf einem gemeinsamen Band in Korea.

Natürlich galt es nebst der Bodengruppe möglichst viele Gleichteile zu verwenden um die Kosten im Griff zu haben und Synergien zu nutzen. So werden der Opel Mokka und der Chevrolet Trax von den gleichen Opel/Chevrolet-Triebwerken angetrieben. Drei Triebwerke mit Stopp-Start-Funktion stehen zur Wahl. Das Basistriebwerk, ein 1,6-Liter-Benziner (115 PS, 6,5 l/100 km), ist nur mit Vorderradantrieb und der Grundausstattung LS ab 21’900 Franken erhältlich.

Der kleine SUV Chevrolet Trax macht gute Figur im Grossstadtdschungel.

Der kleine SUV Chevrolet Trax macht gute Figur im Grossstadtdschungel.

Eine gute Wahl stellt der ausschliesslich mit Allradantrieb erhältliche 1,4-Liter-Turbobenziner dar. Mit 140 PS und 200 Nm bei 1850/min verfügt er über genügend Kraftreserven, um den 1379 kg schweren Allradler einigermassen temperamentvoll zu bewegen – zumindest mit geringer Beladung und im Ebenen. Gut zur SUV-Charakteristik passt auch der 1,7-Liter-Turbodiesel. Mit 131 PS und 300 Nm bei 2000/min beschleunigt er sogar einen Tick schneller als der Benziner. In dem von uns gefahrenen Vorserienmodell schien er uns doch etwas zu rustikal und laut, was aber bis zum Serienstart nachgebessert werden soll.

Damit sind die Gemeinsamkeiten erschöpft. Chevrolet hat sich sehr bemüht, dem Trax eine eigenständige Marken-DNA zu verleihen. Das scheint uns gut gelungen. Bei näherem Hinschauen entdeckt man auch am Blech überraschend viele Unterschiede. In den Türen gibt es anders verlaufende Sicken und Kanten, die Kotflügelausbuchtungen sind beim Chevrolet bulliger, die Schnauze mit dem zweigeteilten Chevy-Grill ist höher und auch die Scheinwerfer sind völlig anders gestaltet. Zudem ist der Chevrolet drei Zentimeter kürzer (4,25 m) und 1,5 Zentimeter höher.

Das Trax-Cockpit wirkt aufgeräumt und modern.

Das Trax-Cockpit wirkt aufgeräumt und modern.

Auch im Interieur präsentiert sich der Trax eigenständig. Während sich der Mokka an die bekannte Cockpit-Architektur von Opel mit zwei Runduhren und vielen Bedientasten anlehnt, dominiert im Trax ein grosser digitaler Tacho und ein neuartiges Touchscreen-Infotainment-System.

Chevrolet wendet sich damit an die Besitzer von Smartphones und integriert dessen Talente ins Fahrzeug. So können im Trax alle Dienste der sprechenden iPhone-Fee Siri in Anspruch genommen werden. Auch unendlich viele Internet-Radiosender können bei entsprechender Netzwerkverbindung gehört werden, was aber im Ausland zusätzliche Verbindungskosten verursachen kann. Das gilt auch für das kostengünstige, jedoch nur sehr langsam aufstartende, von der Smartphone-App BringGo gesteuerte Navigationssystem. Hat man kein Smartphone, hat man ein Problem!

Ein weiterer Unterschied zum Opel ist die etwas komfortablere und weichere Fahrwerkabstimmung, die aber gut zum SUV-Charakter und zum Grossstadt-Dschungel passt. Das Allradsystem schaltet sich bei Bedarf automatisch zu. Zur Ausstattung gehören ein Bremsassistent, ein Bergabfahrassistent und ein Anfahrassistent, der das Zurückrollen am Berg verhindert. Ein letzter Trumpf spielt der insgesamt etwas einfacher gehaltene Trax mit seinem Preis aus. In der mittleren Ausstattung LT kostet der Trax 1.4T 4×4 CHF 29’800.–. Bei Opel werden für den vergleichbaren Mokka 1.4T 4×4 Enjoy CHF 31’400.– fällig.

Das Design des Chevrolet Trax ist eigenständig. Es stammt aus den USA.

Das Design des Chevrolet Trax ist eigenständig. Es stammt aus den USA.

Steckbrief: Chevrolet Trax 1400T AWD LT
Modell: Fünfplätziger Kompakt-SUV mit fünf Türen
Länge/Breite/Höhe: 4,25 m/1,79 m/1,67 m
Radstand: 2,56 m
Gewicht: ab 1379 kg, Anhängelast 1200 kg
Laderaum: 356 bis 1370 Liter
Motor: 1,4-Liter-Vierzylinder-Turbo-Benziner, Leistung 140 PS/103 kW, 200 Nm bei 1850/min.
Antrieb: Allradantrieb, manuelles 6-Gang-Getriebe
Fahrleistungen: 0-100 km/h in 9,8 s, Spitze 195 km/h
Verbrauch: Norm 6,4 l/100 km
Preis: CHF 29’800.– (LS ab CHF 27’400.–)
Markteinführung: Mai 2013
Weitere Modelle:
1600 LS, Benziner, 115 PS, Vorderradantrieb, 6-Gang manuell, CHF 21’900.–
1700 VCDi LS, Turbodiesel, 131 PS/300 Nm, Vorderradantrieb, 6-Gang manuell, CHF 26’900.–
1700 VCDi LS, Turbodiesel, 131 PS/300 Nm, Allradantrieb, 6-Gang manuell, CHF 28’900.–
1700 VCDi LT, Turbodiesel, 131 PS/300 Nm, Vorderradantrieb, 6-Gang Automat, CHF 31’300.–

  Plus
+  frisches, bulliges Design
+  attraktive Preise
+  viele praktische Ablagen
+  modernes Infotainment-System
  Minus
–  lauter Dieselmotor
–  mässige Ladekapazität
– Infosystem nur mit Smartphone nutzbar

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